Herzlich Willkommen
in unserem Kleingartenverein
"Naturfreunde" e.V./Uferstraße 5/08058 Zwickau
Unser Verein im Wandel der Zeiten
 
1919
Unser Verein wurde nach dem I. Weltkrieg im Jahr 1919 von 21 engagierten Bürgern unter dem Namen "Naturfreunde" Zwickau-Eckersbach am Standort der heutigen Schule "Am Scheffelberg" gegründet. Die Entstehung ist nicht zuletzt dadurch zustande gekommen, dass die Not der Bevölkerung sehr groß war. Hunger und Elend bestimmten den Alltag. Obst und Gemüse halfen, das Leben erträglicher zu machen.
 
Gründungsmitglieder
Güther, Ferdinand
Seitz, Albin
Neef, Richard
Gerber, Ferdinand
Blümel, Max
Tobisch, Franz
Ebert, Ernst
Fröhlich, Arno
Schmidt, Franz
Götze, Kurt
Friedrich, Willy
Bauer, Hermann
Spichtinger, Joseph
Meier, Max
Fröhlich, Walter
Suhr, Johannes
Helbig, Johann
Lippmann, Robert
Löffler, Emil
Dunkert, Wilhelm
Spahnl, Joseph
 
1923
Auf dem ca. 6000 m2 großen, dem Gutsbesitzer Kurt Hauck gehörenden Areal, wurde vordem eine Ziegelei betrieben (an der damaligen Auerbacher Straße). Mit viel Fleiß machten die Gartenfreunde den Boden urbar und erzielten gute Ernteerträge. Bereits in den Anfangsjahren fanden zusammen mit den Einwohnern des Wohngebietes Kinder- und Sommerfeste statt.
Doch 1923 kam es zum Zerwürfnis mit dem Besitzer, worauf dieser zum Leidwesen aller die Kündigung des Pachtvertrages aussprach. Bis zum 01.11.1925 musste das Gelände geräumt sein.
1924 bis 1926
Der Hartnäckigkeit des damaligen Vorstandes unter Leitung des Vorsitzenden Kurt Götze ist es zu verdanken, dass am 03.12.1923 eine Fläche von 2590 m2 durch den Rat der Gemeinde Zwickau an den Gartenverein "Naturfreunde" in Zwickau-Eckersbach übergeben werden konnte. Der entsprechende Pachtvertrag, unterzeichnet am 23.04.1924 liegt uns heute noch vor. Das 1924 provisorisch errichtete Gartenheim aus Holz war ein einfacher Holzbau.
Weitere Flächen wurden nach und nach vom Verein Naturfreunde Eckersbach übernommen:
29.07.1924 900 m2
01.10.1925 1600 m2
01.10.1926 4210 m2
Die Zuteilung zur Anlegung von Schrebergärten auf dem verfüllten ehemaligen Muldenbett betrug damit bereits 9300 m2.
Das Grundstücksamt des Rates der Gemeinde Zwickau konnte der engagierten Interessengemeinschaft das Flurstück 677a der Gemarkung Zwickau mit einer Fläche von 22325 m2 zuweisen.
Die Fläche war überwiegend eine ausgewiesene Mülldeponie und sollte erst Gartenland werden. Mühsam wurde Meter für Meter kultiviert.
Noch 1923 siedelten die ersten 12 Gartenfreunde auf das neue Gelände über. Weitere folgten wie es die Urbarmachung zuließ.
Eine Gasleitung brachte ein Stück Fortschritt. Bis dahin waren Karbid- und Petroleumlampen weit verbreitet und oftmals die einzige Beleuchtung.
Der Rat der Stadt erteilte am 05.03.1926 die Baugenehmigung für eine "Unterkunftshalle" auf dem Flurstück 677a des Flurbuchs für Zwickau-Pölbitz. 1926 bekam das alte Gartenheim durch eine massive Bauweise eine neue Ansicht. Die Durchführung erfolgte unter Leitung von Baumeister Pfitzner aus dem Amseltal.
1930
Trinkwasser wurde aus einer kleinen Quelle am Hang gegenüber der Anlage gewonnen. Das Aufkommen war natürlich sehr gering und nicht geignet, den Bedarf zu sichern. Am 20.05.1930 gestattete die Aktienbrauerei Zwickau-Glauchau dem Verein, Trinkwasser aus der Höllgraben-Wasserleitung zu entnehmen.
1931/1932
Die Arbeitslosigkeit in Zwickau war zur Zeit der Weltwirtschaftskrise sehr hoch und einige Gartenfreunde konnten ihre Pacht nicht mehr bezahlen. Der Pachtpreis war ab 1930 innerhalb von 3 Jahren von 3 auf 8 Reichspfennig pro qm angehoben worden. Der Vorstand war dadurch nicht in der Lage, den Verpflichtungen gegenüber der Stadt nachzukommen. Am 31.03.1934 gab die Stadt einen Pachterlass für Arbeitslose und Kurzarbeiter statt, jedoch nicht für Wohlfahrtsempfänger und Rentner. Das führte in der Anlage zu Unruhe und Streitigkeiten.
Es gab auch immer wieder Ärger mit der Stadtverwaltung. So verlangte man zum Beispiel in einer Zeit der Geldknappheit, dass alle Lauben nach einer vorgegebenen Farbscala gestrichen werden sollten.
Am 6. Juli 1932 war inzwischen auf dem südlichen Nachbargelände der ehemaligen "Erlmühle" eine Schrebergartenanlage gleichen Namens unter ähnlichen Bedingungen entstanden. 64 Kleingärtner waren stolz auf ihre Scholle. 23330 m2 umfasste das neue Gelände, das sich unmittelbar an das Gelände der "Naturfreunde" anschloss. Ein großer Teil der von der Stadt Zwickau zugewiesenen Fläche erhielt der Verein "Erlmühle". Die alte Grenze lag im südlichen Teil unserer heutigen Anlage.
Außerdem war ein Schießstand im Bereich unserer heutigen Einfahrt von der B 93 entstanden, der von einer Zimmerschützenvereinigung gebaut und teilweise unterirdisch errichtet wurde.
1933/1934
Um eine genaue Kontrolle zu haben, legte man 1934 unter anderem fest, dass alle Obstbäume nach Sorten gezählt werden mussten und bei Dunkelheit sich niemand mehr in den Lauben aufhalten durfte. Grasflächen waren nicht erwünscht.
In den leer stehenden Gärten wurde eine Seidenraupenzucht angelegt und für die Fütterung der Raupen Maulbeerbäume gepflanzt.
Das alte Mühlenrad der Erlmühle hatte aufgehört zu knarren und das Wasser rauschte nicht mehr. Elektrizität war an seine Stelle getreten. Für die Mitglieder der "Erlmühle" war von der Stadt Zwickau ein besonders günstiger Pachtpreis festgelegt worden. Man wollte die Anlage vorwiegend mit ärmeren Bürgern besetzen. Deshalb nannte man den Verein noch jahrelang im Volksmund "die Arbeitslosen-Gärten".
Im Jahre 1933 erfolgte die Einzäunung der gesamten Anlage.
1937
Ein Umbau des Gartenheimes der "Erlmühle" mit Modernisierung und Erweiterung erfolgte 1937.
Weil der Eingang entgegen der städtischen Auflagen nicht zur Straßenseite lag, war der Vorstand lange Zeit im Streit mit der Polizeibehörde.
1933 bis 1945
Leider war die Zeit zwischen1933 und 1945 von den Interessen der Nationalsozialisten geprägt. Deren Marionetten legten wenig Wert auf ein unpolitisches Vereinsleben. Die Vorsitzenden nannten sich nun "Vereinsführer". Die Turnerschaft wurde verboten und die Turngeräte beschlagnahmt. In den Notzeiten nach dem II. Weltkrieg waren die Mitglieder besonders froh, zur Eigenversorgung ihrer Familien beitragen zu können.
 
1952/1953
Im Oktober 1952 war das Baugeschäft Max Schündler Nachfahren mit der Planung eines Erweiterungsbaus an unsere "Unterkunftshalle" beauftragt worden. Der Anbau sollte in Richtung West zur Zwickauer Mulde hin erfolgen. Dieses Bauvorhaben wurde nicht genehmigt und es blieb bei der Fläche von ca. 98 m2 (Versammlungsraum ca. 61 m2, Verkaufsraum/Küche ca. 24 und ein Sitzungszimmer von ca 13 m2).
Ebenfalls nur durch den enormen Einsatz der Mitglieder gelang es, eine neue Trinkwasserleitung zu legen und den Anschluss an die Stromversorgung der ehemaligen Unionsbrauerei Zwickau gegenüber der Gartenanlage herzustellen.
1953 konnte am Gartenheim eine kleine Erweiterung finanziert werden. Viele zusätzliche freiwillige Arbeitsstunden wurden von den Mitgliedern geleistet.
 
1962
Durch die Lage bedingt und aufgrund des guten nachbarlichen Verhältnisses zwischen den Gartenfreunden der "Erlmühle und den "Naturfreunden" fasste man den Beschluss sich zu vereinigen und begann sofort mit den Vorbereitungen.
Noch bevor es zur Vereinigung der beiden Sparten kommen konnte, wurden dem Verein "Erlmühle durch die beiden Betriebe Holzindustrie und Wasserwirtschaft 25 Parzellen rechtskräftig entzogen. Die Schätzung als Grundlage für die Entschädigung wurde vom Kreisverband Zwickau vorgenommen.
 
Am 15.05.1962 erteilte die Staatliche Bauaufsicht des Stadtbauamtes die Genehmigung 115/61 zur Erweiterung des Sitzungszimmers, der Garderobe und vor allem der notwendigen Toiletten mit einer zusätzlichen Fläche von ca. 25 m2 an das bestehende Gebäude auf der Nordseite. Die Eingänge zu den Damen- und Herrentoiletten lagen damals noch außen.
 
1963
Am 17.02.1963 fand nach gründlicher und nicht einfacher Vorarbeit die erste gemeinsame Mitgliederversammlung statt. Der Zusammenschluss fand im Kulturraum des VEB (K) Wasserwirtschaft Zwickau statt dokumentiert und durch Wahlen eines Vorstandes endgültig besiegelt.
Zum 1. Vorsitzenden wurde gewählt: Bruno Siegel; zum stellvertretenden Vorsitzenden: Joseph Simon. Kurt Schneider war der Vorsitzende der Wahlkommission und hatte als Beisitzer Walter Schmidt und Heinz Max. Der Verein "Erlmühle brachte laut letzter getrennter Pachtkassierung 59 und der Verein "Naturfreunde Eckersbach" 85 Mitglieder in den KGV "Naturfreunde" e.V. Uferstrasse ein.
1965
Am 15.12.1965 genehmigte der Rat der Stadt Zwickau den vom Bauingenieur Kießig aus der Talstraße, den geplanten Erweiterungsbau in Richtung Süd für die Vergrößerung der Küche und des Personalraumes mit zusammen ca. 29 m2.
1968/1969
Anläßlich des 50jährigen Gründungsjubiläums am 05.07. und 06.07.1969 wurde der damalige Vorplatz neu gestaltet. Die "Naturfreunde" verschönerten damit nicht nur die Anlage, sondern leisteten einen bedeutenden Beitrag als staatlich anerkanntes Naherholungsgebiet für die anliegenden Wohngebiete.
1975
Am 15.07.1975 erhielt unser Heim vom Post- und Fernmeldeamt Zwickau den Anschluss an das damals sehr dünne Telefonnetz der Stadt.
Das Interesse an einem Kleingarten war ungebrochen groß und die Liste umfasste zeitweise fast 20 Bewerber, die lange Wartezeiten in Kauf nehmen mussten. Wer sich bei den Arbeitseinsätzen besonders hervor tat, genügend Stunden leistete und noch dazu einen handwerklichen Beruf hatte, wurde bevorzugt behandelt!
1978/1979
1978/79 entstand die noch heute unsere Gärten kreuzende Heiztrasse von Eckersbach nach Pölbitz mit großen unterirdischen baulichen Anlagen unter dem derzeitigen Parkplatz. Ein Abzweig, der 2009/10 abgebaut wurde, führte auf dem damaligen Muldendamm zur Firma Ilkazell.
1981
Im Jahre 1981 wurde der Eckersbacher Weg (auch als Brauereiweg bekannt) von den Gartenmitgliedern saniert und von einem Fachmann gepflastert. Dieser idyllische Fußgängerweg ist die kürzeste Verbindung vom Wohngebiet Eckersbach zur Gartenanlage und wird von vielen Gartenfreunden gern genutzt. Eine von Horst Papmahl gebaute Bank läd zum Verweilen auf halber Strecke ein.
1990
Die Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten am 03.10.1990 brachte den Gartenfreunden zahlreiche und manchmal auch schmerzhafte Neuregelungen; angefangen von den bundesdeutschen Gesetzen bis zu den Gebührenstrukturen.
1995
Mit Wehmut schauen wir auf die Jahre 1993 bis 1995 zurück. In dieser Zeit wurde uns für den Bau der neuen Bundesstraße 93 und der Erweiterungen der Firmen Ilkazell und Wasserwerke Zwickau der Pachtvertrag zum 30.11.1995 aufgekündigt.
Es ging um die Existenz unseres traditionsbewussten Kleingartenvereins "Naturfreunde". Vorstand und verbleibende Mitglieder entschieden sich gegen eine Liquidierung. Im Ergebnis konnte ein neuer Generalpachtvertrag abgeschlossen werden, leider mit gravierenden Auswirkungen.
Von der ehemaligen Fläche blieben nur noch 25957 m2 übrig. Die Anzahl der Parzellen ging von 145 auf 79 zurück, davon 1 Vereinswiese und 1 etwas später eingerichtetes Archiv. Fast die Hälfte unserer Mitglieder mussten aufgeben.
Ein Teil der Gartenfreunde, die ihren Garten verloren, erhielten die Möglichkeit, in anderen Vereinen unter zu kommen. Einige gaben ihre Gärten auch aus Altersgründen auf, wiederum Andere schlossen die Lücken.
Zahlreiche Baumaßnahmen in den Jahren danach zeugen von dem Willen, die Zukunft noch besser zu gestalten.
1997/1998
In den Jahren 1997/1998 wurde unser Hauptweg unter Leitung von Gartenfreund Jürgen Lindemann vom Südeingang bis zum Vereinsheim gepflastert. Hunderte freiwillige Arbeitsstunden waren nötig, um diesen materiellen Kraftakt zu bewerkstelligen. Seither haben nicht gezählte Verschönerungsarbeiten zum Ansehen unseres Vereins beigetragen.
Wir sind stolz darauf, unsere Gartenanlage zu den attraktivsten der 104 Gartenvereine der Stadt Zwickau gemacht zu haben.
2010/2011
Im Winter 2010/2011 haben wir einen Rückschlag erhalten. Die enorme Schneelast brachte unsere Bühne für Veranstaltungen im Biergarten zum Einsturz. Dank des unermüdlichen Einsatzes unseres Zimmermanns Horst Papmahl und zahlreiche weitere Gartenfreunde konnten wir im Juli Richtfest für eine neue Bühne feiern.
Ewige Ehrentafel
Ehrenmitglieder Ehrennadel
in Gold
Ehrennadel
in Silber
Ehrennadel
in Bronze
Annemarie Pleul
Bruno Lange
Harry Reh
Karl Kretzschmar
Bruno Lange
Eberhard Mayer
Bernd Müller
Harry Reh
Gerhard Krauß
Ronald Bogadtke
Jürgen Lindemann
Bernd Müller
Gerhard Müller
Harry Reh
Roland Aust
Egon Heinig
Günter Krauß
Siegfried Böttcher
Bruno Dalgas
Dietmar Novotny
Herbert Vielspuhl
Horst Papmahl
 
Unsere Vorsitzenden
1. Herrmann Bauer
2. Emil Löffler
3. Kurt Götze
4. Emil Löffler
5. August Heidrich
6. Paul Sladek
7. Alfred Dröse
  8. Arno Riedel
  9. Heinz Kunze
10. Rudolf Wendler
11. Sepp Simon
12. Bruno Siegel
13. Manfred Pleul
14. Walter Weiske
15. Manfred Pleul
16. Jürgen Fischer
17. Eberhard Mayer
18. Jürgen Lindemann
19. Bernd Müller
20. Manfred Haß